Hühnergötter sind Steine mit einem natürlichen Loch, die an der Ostsee oft gefunden werden. Sie gelten als Glücksbringer und haben eine lange Tradition im Volksglauben.
Die Herkunft des Wortes „Hühnergott“ ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung ist, dass die slawischen Völker, die früher an der Ostsee lebten, solche Steine als Schutz gegen die Kikimora aufhängten. Die Kikimora war eine Art Hausgeist, der das Federvieh stehlen oder stören konnte. Ein anderer Ursprung könnte bei den Krimtataren liegen, die glaubten, dass ein Hühnergott die Legefähigkeit der Hühner verbessern würde .
Die Bedeutung eines Hühnergottes ist vor allem symbolisch. Er soll Glück, Gesundheit und Schutz vor bösen Mächten bringen. Viele Menschen tragen einen Hühnergott als Kettenanhänger oder hängen ihn im Haus oder im Auto auf. Manche sammeln auch Hühnergötter als Souvenir oder als Hobby .
Die Vorkommen eines Hühnergottes sind regional unterschiedlich. An der Ostsee sind sie häufiger zu finden als im Binnenland, da sie meist aus Feuersteinen bestehen, die durch Verwitterung oder Brandung ein Loch bekommen haben. Besonders auf der Insel Usedom gibt es viele Strände, an denen man Hühnergötter entdecken kann. Dort gibt es sogar ein Ferienhaus, das nach ihnen benannt ist .
Hühnergötter sind also mehr als nur Steine mit einem Loch. Sie sind Zeugen einer alten Kultur, einer faszinierenden Natur und einer lebendigen Tradition. Wer einen Hühnergott findet, kann sich glücklich schätzen und ihn als Andenken an die schöne Ostsee bewahren.