Die Insel Usedom liegt in der Pommerschen Bucht der südlichen Ostsee und gehört größtenteils zu Deutschland und zu einem kleinen Teil zu Polen. Die Insel ist durch den Peenestrom und das Stettiner Haff vom Festland getrennt und durch die Świna (Swine) von der Nachbarinsel Wolin. Usedom ist die zweitgrößte deutsche Insel und ein beliebtes Urlaubsziel.
Doch wie kam es zur Teilung Usedoms? Die Antwort liegt in der Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Deutschland 1945 von den Alliierten besiegt wurde, wurde es in vier Besatzungszonen aufgeteilt: eine sowjetische, eine amerikanische, eine britische und eine französische. Die Ostgebiete des Deutschen Reiches wurden abgetrennt und teilweise an Polen und die Sowjetunion übergeben. Die Oder-Neiße-Grenze wurde als neue Ostgrenze Deutschlands festgelegt.
Die Insel Usedom lag in der sowjetischen Besatzungszone und wurde ebenfalls geteilt. Der östliche Teil der Insel, in dem die Stadt Swinemünde (polnisch Świnoujście) lag, wurde an Polen angegliedert. Der westliche Teil der Insel blieb bei Deutschland. Die Grenze verlief entlang der Świna, die die beiden Teile der Insel trennte.
Die Teilung Usedoms ist bis heute sichtbar, auch wenn die Grenze seit 2007 für den Personenverkehr offen ist. Der polnische Teil der Insel gehört zur Woiwodschaft Westpommern, der deutsche Teil zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze hat unterschiedliche kulturelle und sprachliche Hintergründe. Dennoch gibt es auch viele Gemeinsamkeiten und Kooperationen zwischen den Bewohnern und Besuchern Usedoms.